Ja, wir kennen es alle: Wenn uns der Alltag fest im Griff hat und wir uns einfach mal ein wenig Abwechslung oder eine kleine Pause wünschen, verfallen wir ins Grübeln. Besonders in der nun anstehenden kühleren und dunklen Zeit des Jahres verfallen wir schnell einer lähmenden Melancholie.
Der französische Künstler Edgar Degas (1843-1917) war ein aufmerksamer Beobachter seiner Umwelt. So porträtierte er neben seinen zahlreichen und berühmten Ballettszenen auch das Pariser Alltagsleben. Paris ist zur damaligen Zeit die „Großstadt der Moderne“ und steht wie nahezu keine andere europäische Metropole in solch einem Maße für den maschinellen, technischen und nicht zuletzt künstlerischen Fortschritt.
Doch während das reiche Bildungsbürgertum – die Bourgeoisie – in Saus und Braus das Leben zelebriert, tanzt und feiert, gibt es viele Menschen, welche zur selben Zeit ein ärmliches Leben führen. Degas malt sie, gibt ihnen einen Raum: So sind es zumeist Arbeiter und Handwerker, welche er an ihrem Arbeitsplatz und der kurzen Erholung danach zeigt.
„Der Absinth“ zeigt die Leere und das Sinnen in die Ferne und schnell lässt sich in die Gesichter eine alltägliche Melancholie interpretieren.
Jedoch sollten wir uns davon insbesondere in dieser Zeit nicht unterkriegen lassen – stattdessen soll es uns an daran erinnern, dass nach einer großen Melancholie auch wieder eine Zeit der Hoffnung und der Glückseligkeit kommt. In diesem Sinne: Einen schönen Abend!